Sauerstoff im Koiteich

Sauerstoff im Koiteich

Allgemeines!

Sauerstoff

Luft besteht im Durchschnitt aus ungefähr 78% Stickstoff, 21% Sauerstoff und aus 0,03% Kohlendioxyd. Es gibt auch Spuren von einigen anderen elementaren und molekularen Gasen, aber diese werden hier ignoriert, da sie keine bekannten Effekte innerhalb des Teichklimas haben.

Die Konzentrationen dieser Gase innerhalb des Wassers ist eine völlig Andere. Die Konzentrationen sind viel kleiner und werden in Milligramm pro Liter (mg/l) oder in Teilen pro Million (PPMS = Parts Per Millions) gemessen.

Wasser hat, bei einer Temperatur von 19°C, eine Konzentration von ca. 13 mg/l Stickstoff, 9 mg/l Sauerstoffes und 0,5 mg/l Kohlendioxyd.

Sauerstoffvergleich

Was ist eine Sättigung?

Während sich die Bestandteile der Luft im Wasser auflösen, wird ab einer bestimmten Konzentration ein Punkt erreicht, an dem kein weiteres Gas mehr aufgenommen werden kann. Dieser Punkt wird Sättigung genannt. Die Sättigungspunkte sind für jedes Gas unterschiedlich und sind von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Diese Faktoren sind z.B. Höhe des Messpunktes über Normal Null, Salzgehalt und Verunreinigungen aber die größte Rolle spielt hier die Temperatur.

Während sich die Wassertemperatur erhöht, verringert sich die Konzentration der Gase im Wasser.

Die Sättigungsniveaus können sie der folgenden Tabelle entnehmen.

Wassertemperatur T= °CSauerstoffsättigung in mg/l bei einer Höhe von
0m über NN250m über NN500m über NN750m über NN
512,412,011,611,3
612,011,711,311,0
711,711,411,010,7
811,511,110,810,4
911,210,810,510,2
1010,910,610,39,9
1110,710,310,09,7
1210,410,19,89,5
1310,29,99,69,3
1410,09,79,49,1
159,89,59,28,9
169,69,39,08,7
179,49,18,88,5
189,28,98,68,4
199,08,78,58,2
208,88,68,38,0

Verunreinigungen im Wasser (z.B.: Salz) verringern das Sättigungsniveaus zusätzlich. Fünf Kilogramm Salz pro Tonne Wasser (ppt 5) verringern die Sauerstoffsättigungsniveaus über 1 mg/l.

Was bedeutet das für meine Koi?

Die Fischatmung ist auf solch eine niedrige Konzentration, wie sie im Wasser zu finden ist, angepasst.

Der Sauerstoffbedarf eines Koi hängt nah mit der Wassertemperatur zusammen. Koi sind „Kaltblüter“, d.h. ihre Körpertemperatur ist im Wesentlichen gleich der des Wassers. Ihre metabolischen Tätigkeiten sind im Allgemeinen enzymkatalysierte, chemische Reaktionen, die temperaturabhängig sind. Der Metabolismus und die Tätigkeit der Tiere erhöhen sich mit ansteigender Temperatur und somit erhöht sich auch der Sauerstoffverbrauch. Da jedoch bei steigender Temperatur der Sauerstoffgehalt abnimmt, ergibt sich daraus eine optimale und eine maximale Temperatur/Sauerstoffkonzentration, bei der Koi leben sollten bzw. können.

Bei der optimalen Temperatur/Sauerstoffkonzentration ist der meiste Sauerstoff für die Mobilität und das Wachstum (Futterumsetzung) nötig. Hier liegt der Sauerstoffverbrauch gleich oder kleiner dem Sauerstoffeintrag ins Wasser. Das heißt also auch, das das Wachstum der Koi unmittelbar an Temperatur und Sauerstoffeintrag gebunden ist.

Oberhalb dieser optimalen Temperatur/Sauerstoffkonzentration erfahren die Fische Stress, da mehr Sauerstoff verbraucht als dem System zugeführt wird. Dieser Stress löst die Warnsysteme der Koi aus, die durch diese Alarmbereitschaft einen noch höheren Sauerstoffverbrauch haben. Was wiederum bedeutet, das die Sauerstoffkonzentration weiter sinkt.

Die Grenzen:

Die minimalen Sauerstoffkonzentrationen für einen Koi hängt von seiner genetischen Verfassung, der Wassertemperatur, und dem Niveau seiner Tätigkeit sowie seiner Eingewöhnung und Stresstoleranz ab.

Wasser mit einer Sauerstoffkonzentration von weniger als 3 mg/l ist für Ihren Koi auf Dauer tödlich.

Wenn die Sauerstoffkonzentration auf ungefähr 3-4 mg/l gefallen ist, fangen die Fische an, Sauerstoff an der Teichoberfläche zu Atmen. Dieses „Keuchen“ ist meist in der Nähe eines Wasserfalls zu beobachten da hier die Sauerstoffkonzentration noch am Höchsten ist. In diesem Fall ist höchste Eile geboten.

Niveaus zwischen 4 und 5 mg/l können für kurze Perioden zugelassen werden, doch hier sollten schon die Alarmglocken läuten. Große Koi sind gegenüber niedrigen Sauerstoffkonzentrationen intolleranter als die kleineren Tiere. Die Kleinen benötigen zwar mehr Sauerstoff, jedoch erliegen die Großen häufiger dem Stess der Unterversorgung.

Über 5 mg/l können fast alle Wasserorganismen überleben, vorausgesetzt alle anderen Wasserparameter sind innerhalb der zulässigen Grenzen.

Während die Fische bei den Konzentrationen mit 5-6 mg/l recht bequem und gesund leben können, ist die Leistungsfähigkeit des Bio-Filters erst nahe der Sauerstoffsättigung am Maximum.

Wie messe ich den Sauerstoffgehalt:

Im Handel werden verschiedene Testsätze angeboten, die z.B. aus Tropflösungen oder Pulver bestehen.

Die meisten beziehen drei Schritte und ein abschließendes Farbdiagramm mit ein.

Zu Empfehlen ist eine Testsatz-Strecke 0 – 15mg/l.

Anmerkung: Einige Testsätze können falsche Messwerte zeigen, wenn verschiedene chemische Behandlungsmittel im Wasser sind.

Elektronische Oxygenmesser gibt es auch schon etwas länger. Sie sind zwar in der Anschaffung etwas Kostspieliger, rechnen sich aber über die Jahre. Des weiteren sind sie sehr genau und bequem zu Handhaben.

Es ist sicher nicht unbedingt erforderlich den Sauerstoffgehalt jeden Tag zu messen, jedoch sollte man ihn an besonders heißen Tagen, und immer dann wenn Probleme am Teich auftreten, kontrollieren.

Einige Beispiele für Sauerstoffverbrauch im Teich:

1. Die Fische

Jeder Fisch im Teich verbraucht Sauerstoff. So kann Überbesatz leicht zu einem Problem werden. Bedenken Sie, das ein Koi von ca. 45cm Länge bei einer Tagesration von ungefähr 20g Futter mindestens 10g Sauerstoff zum Verarbeiten benötigt. Diese Werte beziehen sich auf die Sommerzeiten in denen stark eiweißhaltig gefüttert wird. Wenn sie nun hierzu das Sättigungsdiagramm betrachten, wird schnell klar, wieviel Wasser für solch eine Ration benötigt wird.

 2. Die Algen und Pflanzen

Man kann es nur immer wieder betonen auch Algen und Pflanzen verbrauchen Sauerstoff. Es ist natürlich richtig, das Pflanzen und Algen am Tage Sauerstoff produzieren, den Sie an das Wasser abgeben. Jedoch stellen sie nachts, wenn keine Photosynthese stattfinden kann, von der Kohlendioxidatmung auf eine Sauerstoffatmung um. Deshalb sollte man eine Algenblüte im Sommer nicht auf die „Leichte Schulter“ nehmen. Denn hier kommt es häufig zu enorm niedrigen Sauerstoffkonzentrationen.

3. Bakterien

Bakterien verbrauchen bei der Umwandlung von Ammoniak / Ammonium zu Nitrat jede Menge an Sauerstoff.

Hierbei werden 4,5 mg Sauerstoff pro1 mg Ammonium- Stickstoff verbraucht.

4.Fäulnissprozesse

Auch bei der Entstehung von Nitrit und Ammonium wird Sauerstoff verbraucht.

Wie kann ich einem Sauerstoffmangel entgegenwirken:

Wann immer Luft in Kontakt mit Wasser ist, ob durch natürliche oder künstliche Mittel, kommt es zu einem Gasaustausch, bis eine Sättigung erreicht wird. Meist reicht der natürliche Sauerstoffaustausch jedoch nicht aus, um unseren Schützlingen eine optimale Versorgung zu gewährleisten, wie es in großen Seen der Fall ist.

Es ist jedoch nicht schwierig, unseren Koi einen guten Sauerstoffgehalt im Teich zu bieten.

Bei einer nicht zu starken Besiedelung und Wasserbelastung reicht meist ein Wasserfall am Teich aus. Da jedoch die meisten Teiche einen Überbesatz aufweisen, sollte man mit einer künstlichen Belüftung arbeiten.

Hierfür stehen uns mehrere Möglichkeiten offen:

Belüftung des Koiteiches mit atmosphärischer Luft.

Die Belüftungspumpe: Diese Art der Belüftung ist immer noch eine der bekanntesten und beliebtesten. Aber trotzdem sollte man auf folgende Dinge achten:

Benutzen Sie feinporige Ausströmersteine. Je feiner die Blasen im Wasser sind, umso besser funktioniert der Gasaustausch. Sehr gut bewehrt haben sich hier Platten und Zylinderausströmer aus Keramik.

Betreiben Sie längliche Ausströmer immer horizontal, das erhöht deren Wirksamkeit.

Wenn Sie mit dem Gasaustausch noch nicht zu frieden sein sollten, erhöhen sie nicht die Luftmenge, benutzen Sie lieber mehrere Auströmer, das ist effektiver.

Um einem Druckabfall in der Luftleitung zwischen den einzelnen Auströmern entgegen zu wirken, ist eine Ringleitung, von der die Auströmer versorgt werden, sehr zu empfehlen.

Beim Belüften mit atmosphärischer Luft wird nicht nur Sauerstoff, sondern auch Stickstoff in das System eingeleitet. Das kann bei hohem Druck zur gefürchteten Gasblasenkrankheit führe. Hängen Sie also ihre Ausströmer nie zu tief in den Teich, ein Bereich von 0,5-1 Meter ist vollkommen ausreichend.

Denken Sie weiterhin über das Auskühlen des Wassers nach, da in der Nacht schon mal die Lufttemperatur um einige Grad sinken kann.

Bei zu starker Belüftung wird auch immer Kohlensäure aus dem Wasser ausgetrieben. Wenn die Kohlensäure somit in Mangel geht, kommt es zu einem Anstieg des PH- Wertes. Damit sind dann schon geringe Ammoniak oder Nitritkonzentrationen viel schädlicher für Fische und es kommt zu Kiemenproblemen und Erkrankungen.

Der Venturi: Eine Venturidüse arbeitet mit einem Unterdrucksog. Das bedeutet das Wasser wird mittels Druck durch ein Rohr geleitet welches sich erst verjüngt und dann wieder weitet. An diesem Übergang erhöht sich nun erst die Fließgeschwindigkeit des Wassers. An der Stelle mit der Erweiterung befindet sich einem Lufteintritt. Sprüht jetzt das Wasser aus der Verjüngung heraus, reißt es durch den Entstehenden Unterdruck Luft mit.

Belüftung des Koi Teiches mit konzentriertem Sauerstoff.

Der Sauerstoffkonzentrator:

Der Sauerstoffkonzentrator kommt aus der Medizintechnik und hat sich unter Koibegeisterten zur Wunderwaffe entwickelt. Die Vorteile des Konzentrators gegenüber atmosphärischer Luft liegen auf der Hand.

Der Sauerstoffgehalt des Wassers kann trotz schlechter Bedingungen über die Sättigungsgrenze gesteigert werden.

Der Eintrag von Stickstoffgas wird minimiert auch bei Einbringung unter Druck kommt es nur sehr schwer zur Gasblasenkrankheit.

Es wird kaum Kohlensäure aus dem Wasser ausgetrieben was den PH-Wert stabiler macht.

Die Futterverwertung der Fische wird besser, das bedeutet wiederum ein besseres Wachstum und weniger Schadstoffe im Wasser.

Das Immunsystem der Fische wird durch eine bessere Sauerstoffversorgung erhöht.

Der Filter arbeitet viel effektiver.

Zum Nachteil sind, die bei einer Leistungsaufnahme bis zu 500W, anfallenden Stromkosten. Diese kann man jedoch durch einen Intervallbetrieb senken. Eine trockene Aufstellung muss gewährleistet werden, da die Molekularsiebe des Konzentrators sonst zerstört werden.

Der Sauerstoffkonzentrator sollte auf die Sättigungsgrenze des Teichwassers eingepegelt werden. So erzielt man optimale Ergebnisse.

Sauerstoffeinbringung im Filter:

Folgendes sollte man beachten: Während das Wasser durch den Filter fließt, nimmt die Sauerstoffkonzentration ab, da hier die Bakterien für die Nitrifikation Sauerstoff benötigen.Mann sollte auf jeden Fall auch den Filter mit Sauerstoff versorgen.Um hier einem Sauerstoffmangel, und so einem bakteriellen Sterben vorzubeugen, misst man den Sauerstoffgehalt am Filtereingang und anschließend am Filterausgang. Jetzt kann man sehen wie viel Sauerstoff von den Bakterien verbraucht wird.

Zwar können Bakterien noch bei Werten von 2mg/l überleben, jedoch ist die Leistungsfähigkeit des Filters erst nahe der Sauerstoffsättigung am Maximum.

Sauerstoff im Koiteich

Allgemeines!

Sauerstoff

Luft besteht im Durchschnitt aus ungefähr 78% Stickstoff, 21% Sauerstoff und aus 0,03% Kohlendioxyd. Es gibt auch Spuren von einigen anderen elementaren und molekularen Gasen, aber diese werden hier ignoriert, da sie keine bekannten Effekte innerhalb des Teichklimas haben.

Die Konzentrationen dieser Gase innerhalb des Wassers ist eine völlig Andere. Die Konzentrationen sind viel kleiner und werden in Milligramm pro Liter (mg/l) oder in Teilen pro Million (PPMS = Parts Per Millions) gemessen.

Wasser hat, bei einer Temperatur von 19°C, eine Konzentration von ca. 13 mg/l Stickstoff, 9 mg/l Sauerstoffes und 0,5 mg/l Kohlendioxyd.

Sauerstoffvergleich

Was ist eine Sättigung?

Während sich die Bestandteile der Luft im Wasser auflösen, wird ab einer bestimmten Konzentration ein Punkt erreicht, an dem kein weiteres Gas mehr aufgenommen werden kann. Dieser Punkt wird Sättigung genannt. Die Sättigungspunkte sind für jedes Gas unterschiedlich und sind von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Diese Faktoren sind z.B. Höhe des Messpunktes über Normal Null, Salzgehalt und Verunreinigungen aber die größte Rolle spielt hier die Temperatur.

Während sich die Wassertemperatur erhöht, verringert sich die Konzentration der Gase im Wasser.

Die Sättigungsniveaus können sie der folgenden Tabelle entnehmen.

Wassertemperatur T= °CSauerstoffsättigung in mg/l bei einer Höhe von
0m über NN250m über NN500m über NN750m über NN
512,412,011,611,3
612,011,711,311,0
711,711,411,010,7
811,511,110,810,4
911,210,810,510,2
1010,910,610,39,9
1110,710,310,09,7
1210,410,19,89,5
1310,29,99,69,3
1410,09,79,49,1
159,89,59,28,9
169,69,39,08,7
179,49,18,88,5
189,28,98,68,4
199,08,78,58,2
208,88,68,38,0

Verunreinigungen im Wasser (z.B.: Salz) verringern das Sättigungsniveaus zusätzlich. Fünf Kilogramm Salz pro Tonne Wasser (ppt 5) verringern die Sauerstoffsättigungsniveaus über 1 mg/l.

Was bedeutet das für meine Koi?

Die Fischatmung ist auf solch eine niedrige Konzentration, wie sie im Wasser zu finden ist, angepasst.

Der Sauerstoffbedarf eines Koi hängt nah mit der Wassertemperatur zusammen. Koi sind „Kaltblüter“, d.h. ihre Körpertemperatur ist im Wesentlichen gleich der des Wassers. Ihre metabolischen Tätigkeiten sind im Allgemeinen enzymkatalysierte, chemische Reaktionen, die temperaturabhängig sind. Der Metabolismus und die Tätigkeit der Tiere erhöhen sich mit ansteigender Temperatur und somit erhöht sich auch der Sauerstoffverbrauch. Da jedoch bei steigender Temperatur der Sauerstoffgehalt abnimmt, ergibt sich daraus eine optimale und eine maximale Temperatur/Sauerstoffkonzentration, bei der Koi leben sollten bzw. können.

Bei der optimalen Temperatur/Sauerstoffkonzentration ist der meiste Sauerstoff für die Mobilität und das Wachstum (Futterumsetzung) nötig. Hier liegt der Sauerstoffverbrauch gleich oder kleiner dem Sauerstoffeintrag ins Wasser. Das heißt also auch, das das Wachstum der Koi unmittelbar an Temperatur und Sauerstoffeintrag gebunden ist.

Oberhalb dieser optimalen Temperatur/Sauerstoffkonzentration erfahren die Fische Stress, da mehr Sauerstoff verbraucht als dem System zugeführt wird. Dieser Stress löst die Warnsysteme der Koi aus, die durch diese Alarmbereitschaft einen noch höheren Sauerstoffverbrauch haben. Was wiederum bedeutet, das die Sauerstoffkonzentration weiter sinkt.

Die Grenzen:

Die minimalen Sauerstoffkonzentrationen für einen Koi hängt von seiner genetischen Verfassung, der Wassertemperatur, und dem Niveau seiner Tätigkeit sowie seiner Eingewöhnung und Stresstoleranz ab.

Wasser mit einer Sauerstoffkonzentration von weniger als 3 mg/l ist für Ihren Koi auf Dauer tödlich.

Wenn die Sauerstoffkonzentration auf ungefähr 3-4 mg/l gefallen ist, fangen die Fische an, Sauerstoff an der Teichoberfläche zu Atmen. Dieses „Keuchen“ ist meist in der Nähe eines Wasserfalls zu beobachten da hier die Sauerstoffkonzentration noch am Höchsten ist. In diesem Fall ist höchste Eile geboten.

Niveaus zwischen 4 und 5 mg/l können für kurze Perioden zugelassen werden, doch hier sollten schon die Alarmglocken läuten. Große Koi sind gegenüber niedrigen Sauerstoffkonzentrationen intolleranter als die kleineren Tiere. Die Kleinen benötigen zwar mehr Sauerstoff, jedoch erliegen die Großen häufiger dem Stess der Unterversorgung.

Über 5 mg/l können fast alle Wasserorganismen überleben, vorausgesetzt alle anderen Wasserparameter sind innerhalb der zulässigen Grenzen.

Während die Fische bei den Konzentrationen mit 5-6 mg/l recht bequem und gesund leben können, ist die Leistungsfähigkeit des Bio-Filters erst nahe der Sauerstoffsättigung am Maximum.

Wie messe ich den Sauerstoffgehalt:

Im Handel werden verschiedene Testsätze angeboten, die z.B. aus Tropflösungen oder Pulver bestehen.

Die meisten beziehen drei Schritte und ein abschließendes Farbdiagramm mit ein.

Zu Empfehlen ist eine Testsatz-Strecke 0 – 15mg/l.

Anmerkung: Einige Testsätze können falsche Messwerte zeigen, wenn verschiedene chemische Behandlungsmittel im Wasser sind.

Elektronische Oxygenmesser gibt es auch schon etwas länger. Sie sind zwar in der Anschaffung etwas Kostspieliger, rechnen sich aber über die Jahre. Des weiteren sind sie sehr genau und bequem zu Handhaben.

Es ist sicher nicht unbedingt erforderlich den Sauerstoffgehalt jeden Tag zu messen, jedoch sollte man ihn an besonders heißen Tagen, und immer dann wenn Probleme am Teich auftreten, kontrollieren.

Einige Beispiele für Sauerstoffverbrauch im Teich:

1. Die Fische

Jeder Fisch im Teich verbraucht Sauerstoff. So kann Überbesatz leicht zu einem Problem werden. Bedenken Sie, das ein Koi von ca. 45cm Länge bei einer Tagesration von ungefähr 20g Futter mindestens 10g Sauerstoff zum Verarbeiten benötigt. Diese Werte beziehen sich auf die Sommerzeiten in denen stark eiweißhaltig gefüttert wird. Wenn sie nun hierzu das Sättigungsdiagramm betrachten, wird schnell klar, wieviel Wasser für solch eine Ration benötigt wird.

 2. Die Algen und Pflanzen

Man kann es nur immer wieder betonen auch Algen und Pflanzen verbrauchen Sauerstoff. Es ist natürlich richtig, das Pflanzen und Algen am Tage Sauerstoff produzieren, den Sie an das Wasser abgeben. Jedoch stellen sie nachts, wenn keine Photosynthese stattfinden kann, von der Kohlendioxidatmung auf eine Sauerstoffatmung um. Deshalb sollte man eine Algenblüte im Sommer nicht auf die „Leichte Schulter“ nehmen. Denn hier kommt es häufig zu enorm niedrigen Sauerstoffkonzentrationen.

3. Bakterien

Bakterien verbrauchen bei der Umwandlung von Ammoniak / Ammonium zu Nitrat jede Menge an Sauerstoff.

Hierbei werden 4,5 mg Sauerstoff pro1 mg Ammonium- Stickstoff verbraucht.

4.Fäulnissprozesse

Auch bei der Entstehung von Nitrit und Ammonium wird Sauerstoff verbraucht.

Wie kann ich einem Sauerstoffmangel entgegenwirken:

Wann immer Luft in Kontakt mit Wasser ist, ob durch natürliche oder künstliche Mittel, kommt es zu einem Gasaustausch, bis eine Sättigung erreicht wird. Meist reicht der natürliche Sauerstoffaustausch jedoch nicht aus, um unseren Schützlingen eine optimale Versorgung zu gewährleisten, wie es in großen Seen der Fall ist.

Es ist jedoch nicht schwierig, unseren Koi einen guten Sauerstoffgehalt im Teich zu bieten.

Bei einer nicht zu starken Besiedelung und Wasserbelastung reicht meist ein Wasserfall am Teich aus. Da jedoch die meisten Teiche einen Überbesatz aufweisen, sollte man mit einer künstlichen Belüftung arbeiten.

Hierfür stehen uns mehrere Möglichkeiten offen:

Belüftung des Koiteiches mit atmosphärischer Luft.

Die Belüftungspumpe: Diese Art der Belüftung ist immer noch eine der bekanntesten und beliebtesten. Aber trotzdem sollte man auf folgende Dinge achten:

Benutzen Sie feinporige Ausströmersteine. Je feiner die Blasen im Wasser sind, umso besser funktioniert der Gasaustausch. Sehr gut bewehrt haben sich hier Platten und Zylinderausströmer aus Keramik.

Betreiben Sie längliche Ausströmer immer horizontal, das erhöht deren Wirksamkeit.

Wenn Sie mit dem Gasaustausch noch nicht zu frieden sein sollten, erhöhen sie nicht die Luftmenge, benutzen Sie lieber mehrere Auströmer, das ist effektiver.

Um einem Druckabfall in der Luftleitung zwischen den einzelnen Auströmern entgegen zu wirken, ist eine Ringleitung, von der die Auströmer versorgt werden, sehr zu empfehlen.

Beim Belüften mit atmosphärischer Luft wird nicht nur Sauerstoff, sondern auch Stickstoff in das System eingeleitet. Das kann bei hohem Druck zur gefürchteten Gasblasenkrankheit führe. Hängen Sie also ihre Ausströmer nie zu tief in den Teich, ein Bereich von 0,5-1 Meter ist vollkommen ausreichend.

Denken Sie weiterhin über das Auskühlen des Wassers nach, da in der Nacht schon mal die Lufttemperatur um einige Grad sinken kann.

Bei zu starker Belüftung wird auch immer Kohlensäure aus dem Wasser ausgetrieben. Wenn die Kohlensäure somit in Mangel geht, kommt es zu einem Anstieg des PH- Wertes. Damit sind dann schon geringe Ammoniak oder Nitritkonzentrationen viel schädlicher für Fische und es kommt zu Kiemenproblemen und Erkrankungen.

Der Venturi: Eine Venturidüse arbeitet mit einem Unterdrucksog. Das bedeutet das Wasser wird mittels Druck durch ein Rohr geleitet welches sich erst verjüngt und dann wieder weitet. An diesem Übergang erhöht sich nun erst die Fließgeschwindigkeit des Wassers. An der Stelle mit der Erweiterung befindet sich einem Lufteintritt. Sprüht jetzt das Wasser aus der Verjüngung heraus, reißt es durch den Entstehenden Unterdruck Luft mit.

Belüftung des Koi Teiches mit konzentriertem Sauerstoff.

Der Sauerstoffkonzentrator:

Der Sauerstoffkonzentrator kommt aus der Medizintechnik und hat sich unter Koibegeisterten zur Wunderwaffe entwickelt. Die Vorteile des Konzentrators gegenüber atmosphärischer Luft liegen auf der Hand.

Der Sauerstoffgehalt des Wassers kann trotz schlechter Bedingungen über die Sättigungsgrenze gesteigert werden.

Der Eintrag von Stickstoffgas wird minimiert auch bei Einbringung unter Druck kommt es nur sehr schwer zur Gasblasenkrankheit.

Es wird kaum Kohlensäure aus dem Wasser ausgetrieben was den PH-Wert stabiler macht.

Die Futterverwertung der Fische wird besser, das bedeutet wiederum ein besseres Wachstum und weniger Schadstoffe im Wasser.

Das Immunsystem der Fische wird durch eine bessere Sauerstoffversorgung erhöht.

Der Filter arbeitet viel effektiver.

Zum Nachteil sind, die bei einer Leistungsaufnahme bis zu 500W, anfallenden Stromkosten. Diese kann man jedoch durch einen Intervallbetrieb senken. Eine trockene Aufstellung muss gewährleistet werden, da die Molekularsiebe des Konzentrators sonst zerstört werden.

Der Sauerstoffkonzentrator sollte auf die Sättigungsgrenze des Teichwassers eingepegelt werden. So erzielt man optimale Ergebnisse.

Sauerstoffeinbringung im Filter:

Folgendes sollte man beachten: Während das Wasser durch den Filter fließt, nimmt die Sauerstoffkonzentration ab, da hier die Bakterien für die Nitrifikation Sauerstoff benötigen.Mann sollte auf jeden Fall auch den Filter mit Sauerstoff versorgen.Um hier einem Sauerstoffmangel, und so einem bakteriellen Sterben vorzubeugen, misst man den Sauerstoffgehalt am Filtereingang und anschließend am Filterausgang. Jetzt kann man sehen wie viel Sauerstoff von den Bakterien verbraucht wird.

Zwar können Bakterien noch bei Werten von 2mg/l überleben, jedoch ist die Leistungsfähigkeit des Filters erst nahe der Sauerstoffsättigung am Maximum.

Zwar können Bakterien noch bei Werten von 2mg/l überleben, jedoch ist die Leistungsfähigkeit des Filters erst nahe der Sauerstoffsättigung am Maximum.

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